Mal schnell, mal langsam, immer im Fluss - wie ein Tanz muten die aufeinanderfolgenden Haltungen beim Vinyasa Yoga an. Den Rhythmus gibt unser Atem vor, der uns von einer Pose in die nächste trägt. Und irgendwann in unsere Mitte. Deshalb wird Vinyasa Yoga auch als Bewegungsmeditation bezeichnet.
Vinyasa ist Sanskrit und bedeutet: «allmählicher Fortschritt» oder «etwas Schritt für Schritt in einer festgelegten Reihenfolge auf ein Ziel hin platzieren». Wie z.B. die Körperteile, die für die verschiedenen Haltungen nötig sind ;-). Zunächst soll dabei die Wirbelsäule wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückgebracht werden. Ein weiteres Ziel der energetischen Übungsfolgen ist die Peak Pose, eine herausfordernde Haltung, auf welche die gesamte Stunde zugeschnitten ist. Ist sie erreicht, sinkt die Intensität wieder ab, bis schließlich im Savasana wieder vollkommene Entspannung herrscht.
Manche Yogis sehen es als Fitness-Training, andere als das einzig wahre Yoga an. Eins ist sicher: Vinyasa Yoga ist nicht der Stil, der uns lange in einzelnen Posen verharren und dabei immer tiefer sinken lässt. Das ist auch nicht der Anspruch dieses dynamischen Yoga-Stils. Im Vinyasa geht es vielmehr um die untrennbare Verbindung von Atem und Bewegung. Und darum, dass keine Form beständig ist und daher auch nicht festgehalten wird.
Heutzutage wird jede dynamische Bewegungsabfolge im Yoga als Vinyasa bezeichnet, was die eigentliche Bedeutung ziemlich verkürzt. Das rührt daher, dass praktisch jeder Yoga-Stil eine Flow-Sequenz beinhaltet, nämlich den Sonnengruß («Surya Namaskar»). Auch hier wird jede Bewegung auf einen Atemzug ausgeführt. Auch hier führt die fließende Abfolge von einer zur nächsten Pose. D.h., dass im Grunde genommen jeder Yoga-Praktizierende zumindest ansatzweise schonmal Vinyasas ausgeführt hat.
Damit kommen wir auch gleich zur nächsten Frage: Für wen ist Vinyasa Yoga geeignet?
Grundsätzlich für jeden, der sich gerne bewegt und es herausfordernd mag. Nicht so ganz empfehlenswert ist es allerdings für absolute Yoga-Beginner. Für Anfänger ist es zunächst besser und sicher auch zufriedenstellender ein paar Stunden statisches Hatha Yoga zu üben oder Vinyasa-Einzelstunden zu nehmen. So können die Posen langsam und ganz sauber verinnerlicht werden, was bei den fließenden Übergängen in einer Vinyasa Yoga Klasse nicht immer funktioniert.
Fazit:
Die Tatsachen, dass beim Vinyasa Yoga die Übungen schneller als im traditionellen Hatha Yoga und die Bewegungen mit dem Atem synchron ausgeführt werden, machen es zu einem besonders sportlichen Stil. Ausdauer und Kraft sind gefragt und werden verbessert. Außerdem führt die Fokussierung auf die Bewegungen mit gleichzeitiger Atmung den Geist in die Stille und steigert die Konzentration. Also alles in allem eine coole Yogaform, die mit etwas Übung zum Tanz in die Ausgeglichenheit wird. Wir freuen uns darauf, dich dabei begleiten zu dürfen.
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